Leichtigkeit - mein Wort für das Jahr 2021

 

Ich liebe die Zeit der Jahresübergänge. Nicht nur weil ich mich dann dank dem meist kalten und nebligen Wetter ohne schlechtes Gewissen in meinen eigenen vier Wänden verkriechen kann um ausgiebig Kaffee und Bücher zu konsumieren. Oh nein! Mindestens ebenso viel Begeisterung verspüre ich für das bewusste Innehalten und Reflektieren. Es hilft mir zu sehen, wo ich wachsen möchte und in welche Richtung ich mein Leben lenken will. Und diesen Wunsch packe ich alljährlich in ein Wort oder Motto, damit er für mich greifbar und klar wird.


Was 2020 mit mir gemacht hat.

Als im Frühling der Lockdown inklusive Schliessung der Schulen beschlossen wurde, war für mich klar: “Das schaffen wir! Wir* werden das Beste daraus machen.” Die unerschütterliche Optimistin in mir übernahm sofort die Führung. Ich fühlte mich bereit und gewappnet für den Ausnahmezustand. “Ist doch alles eine Frage des Mindset und der Organisation”, dachte ich mir. 

Doch schon nach kürzester Zeit, erwachte ich jeden Morgen mit einem verspannten Kiefer. Das kannte ich bisher überhaupt nicht. Irgendwie war das Leben doch unkontrollierbarer und somit bedrohlicher geworden, als ich mir das eingestehen wollte. 

Rückblickend kann ich sagen: wir haben das vergangene Jahr echt gut gemeistert. Vieles war trotz Herausforderungen gut. Sehr vieles sogar. Doch entspannt war ich nicht. Die ständigen Änderungen im Familien- und Arbeitsalltag, die Unvorhersehbarkeit, die Einschränkungen, die Stimmung in der Gesellschaft: all das raubte mir Energie. Viel Energie. Und irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich die Leichtigkeit in meinem Leben schon lange nicht mehr angetroffen habe. Sie hatte sich klammheimlich verabschiedet.

2021 hol ich mir die Leichtigkeit zurück

Für mich ist klar: die Leichtigkeit will ich zurück. Und zwar so richtig. Denn ganz ehrlich: auch ohne Pandemie bin ich eine Frau, die oft angespannt und verspannt durchs Leben läuft. Ich setzte mir gerne und oft Ziele. Vorzugsweise grosse Ziele. Denn ich will etwas schaffen und erreichen im Leben. Gepaart mit einem starken Hang zur Perfektion und einem hohen Verantwortungsbewusstsein ist das eine explosive Kombination. Oder sagen wir eher: eine Kombination, die oft viel Stress und Druck erzeugt.

Doch was wäre, wenn dieser Druck gar nicht nötig wäre? Was, wenn es ohne Stress ginge?

In diesem vergangenen Jahr habe ich mir immer häufiger die Frage gestellt: Was wäre, wenn ich auch ohne Druck und Stress nicht mehr und nichts anderes erreichen und erleben würde in meinem Leben? Was wäre, wenn ich genau das selbe Leben hätte, ausser dass es sich viel leichter und unbeschwerter anfühlen würde? Dieses Experiment will ich wagen. Darum stelle ich 2021 bewusst unter das Thema Leichtigkeit. 

Woran ich Ende Jahr merken werde, ob wirklich mehr Leichtigkeit in mein Leben gekommen ist?

Ganz einfach:

An der Anzahl Treffen, die ich mit Freunden und Familie hatte - online oder offline. 

An der Anzahl Bücher, die ich gelesen habe. 

An der Anzahl bestellter Essen.

An den gejoggten Kilometern.

An der Häufigkeit vom Sex. 

Denn wenn ich Leichtigkeit verspüre, dann fällt es mir einfach Raum zu schaffen für andere Menschen, Raum für Körperlichkeit, Selbstfürsorge und Genuss. Die Leichtigkeit erlaubt es mir zu leben und nicht nur zu leisten.

Ach ja, und wenn die Leichtigkeit sich wieder eingenistet hat, muss auch mein Kiefer sich nicht mehr verspannen.

2021 - ich freue mich auf dich! ❤

Hast auch du ein Wort oder Motto für das neue Jahr? Welches ist es?


Welche 15 Fragen dir helfen das Jahr mit Dankbarkeit und Stolz abzuschliessen, kannst du hier nachlesen.

*Wir - das sind zwei erwerbstätige Erwachsene, die plötzlich beide im Homeoffice waren. 3 schulpflichtige Kinder in unterschiedlichen Stufen sowie eine Katze. Und mit den 3 Kindern meine ich übrigens 3 Jungs, die es wild und laut und actiongeladen lieben. 😉